You are currently viewing Tagungsdokumentation der Online-Fachtagung „Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern“

Am 16. März fand die Online-Fachtagung „Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Psychiatriekoordination Carolin Langbein des Landkreises Vorpommern-Rügen. Im Studio der Gesellschaft für Bildung, Erziehung und Gesundheit wurde die Veranstaltung aus Rostock für alle interessierten Teilnehmer*innen live übertragen. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützte die Veranstalter*innen bei der Dokumentation der Tagung. Auf dieser Seite finden Sie die Tagungsdokumentation mit den Videos zu den einzelnen Vorträgen.

Die Fachtagung „Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern“ befasste sich mit wesentlichen Fragestellungen hinsichtlich der Beschäftigung und Ausbildung von Genesungsbegleiter*innen in den sozialpsychiatrischen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten von Mecklenburg-Vorpommern. Zudem berichteten mehrere Genesungsbegleiter*innen zusammen mit ihren Arbeitgeber*innen aus Mecklenburg-Vorpommern über ihre persönlichen Erfahrungen in der EX-IN-Qualifizierung, in der Zusammenarbeit mit anderen psychiatrischen Fachkräften oder auch in der direkten Arbeit mit Klient*innen und Patient*innen.

Tagungseröffnung durch Carolin Langbein und Dr. Kristin Pomowski

Dr. Kristin Pomowski (Vorstandvorsitzende des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.). und Carolin Langbein (Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Vorpommern-Rügen) eröffneten die Fachtagung und führten die Teilnehmer*innen durch das Programm.

 

Grußwort von Kathrin Meyer

Die Fachbereichsleiterin für öffentliche Ordnung, Gesundheit und Schulen des Landkreises Vorpommern-Rügen, Kathrin Meyer, gab zu Beginn der Fachtagung in ihrem Grußwort einen Einblick in die Entwicklung der EX-IN-Bewegung in Deutschland sowie auf die Entwicklung der EX-IN-Bewegung speziell in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Grußwort von Karsten Giertz

Der Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Karsten Giertz, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der EX-IN-Bewegung sowie auf die verschiedenen Formen von Partizipation und Peer Support im Zusammenhang mit der Umsetzung einer menschenrechts- und personenzentrierten psychiatrischen Versorgung ein.

 

Zu den Gründen für den Einsatz von Erfahrungsexpertise/ Genesungsbegleitung von Dr. Deborah Janowitz

Dr. Deborah Janowitz (Chefärztin im Helios Hanseklinikum Stralsund) berichtete in ihrem Fachbeitrag von ihren persönlichen Erfahrungen in England, wo der Einsatz von Genesungsbegleiter*innen aber auch allgemein die Partizipation von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Gesundheitsversorgung und in der Behandlung viel stärker ausgeprägt und gesetzlich verankert sind als in Deutschland.

 

„Wege von EX-IN in Bayern – aus Utopie wird Wirklichkeit“ von Eva Ziegler-Krabel

In ihrem Vortrag beschreibt Eva Ziegler-Krabel (EX-IN Bayern e.V., Vorstand Angehörige psychisch Kranker, ihrer Freunde und Förderer München e.V.) die Entwicklung und Perspektiven von EX-IN im Bundesland Bayern.

 

„Aktueller Stand der Wegbereitung von EX-IN in Mecklenburg-Vorpommern und bundesweit, Entwicklungen und Perspektiven“ von Franziska Streiber

Franziska Streiber (Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) stellt in ihrem Beitrag die aktuellen Entwicklungen und Initiativen des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Mecklenburg-Vorpommern seit seiner Gründung 2017 vor.

 

Im Rahmen der Fachtagung wurde deutlich, dass das Interesse an der EX-IN-Qualifizierung sowie an der Beschäftigung von Genesungsbegleiter*innen in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur bei vielen psychiatrieerfahrenen Menschen, sondern auch bei vielen Leistungsanbietern der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung groß ist. Um die Implementierung von Genesungsbegleiter*innen in Mecklenburg-Vorpommern weiter voranzutreiben, müssen jedoch weiterhin die professionellen Fachkräfte der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung über die Hintergründe von EX-IN, über gelingende Umsetzungsstrategien sowie über positive Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Genesungsbegleiter*innen informiert werden.

Trotz des Interesses Genesungsbegleiter*innen einzustellen, fehlen vielen Leistungsanbietern wie psychiatrischen Kliniken oder im Bereich der Eingliederungshilfe aber oftmals Ideen bzw. Lösungen für die Finanzierung der Personalstellen. Im Bereich der Eingliederungshilfe werden Genesungsbegleiter*innen in der Anlage 2 der Verordnung zum Landesrahmenvertrages Mecklenburg-Vorpommern sogar nicht als Fachkräfte aufgeführt, was in Anbetracht der geforderten Fachkräftequote bei vielen potenziellen Leistungsanbietern ein zusätzliches Hindernis bildet. Hier bedarf es weiterhin sozialpolitischen Engagements, um die Anerkennung von Genesungsbegleiter*innen als wichtige Fachkräfte und die Finanzierungsmöglichkeiten weiter voranzutreiben.